kongress
klimawandel und
gesellschaftskritik
20.05.22 - 22.05.22

Worum geht es?

In ihrer Komplexität, Größenordnung und Tragweite stellen die Gefahren des Klimawandels andere gesellschaftliche Probleme unserer Zeit in den Schatten. Die Dynamik der Erderwärmung erfordert dringend Maßnahmen. Sonst erreichen wir einen Point of no Return, ab dem (erwartbare) Kipppunkte und Rückkopplungseffekte des Klimasystems menschliches Eingreifen gegen die weitere Erderwärmung unmöglich machen. 55 Jahre nach der Entwicklung des ersten globalen Klimamodells, 50 Jahre nach der ersten Umweltkonferenz in Stockholm und 25 Jahre nach dem Beschluss des Kyoto-Protokolls ergibt sich allerdings die Frage, ob die bestehende Gesellschaft letztlich zu der Bewältigung einer solchen Aufgabe in der Lage ist. Wie ist bei der Allgegenwart des Themas im Privaten wie im Politischen, dem Ausmaß globaler Protestbewegungen und der Existenz verbindlicher multilateraler Beschlüsse zum Klimaschutz der stetige Anstieg der jährlichen weltweiten Emissionen zu erklären? Ist mit Blick auf dieses globale Scheitern von einer Systemimmanenz des Klimawandels zu sprechen?

Der vom AStA und der Forschungsstelle Kritische Naturphilosophie Oldenburg sowie dem Rosa Salon organisierte Kongress „Klimawandel und Gesellschafts- kritik“ wird dieser Frage an der Universität Oldenburg drei Tage an lang auf den Grund gehen. Der Kongress beinhaltet 13 inhaltlich unterschiedlich ausgerichtete Panels, mehr als 30 Vorträge, mehrere Podiums- diskussionen, einen Workshop, eine Buchvorstellung wie auch ein kulturelles Rahmenprogramm. Neben etablierten Forscher:innen sind auch Politiker:innen, Journalist:innen, Aktivist:innen und zahlreiche Nachwuchswissenschaft- ler:innen in die Veranstaltungen involviert.

Hier erfahrt ihr mehr über die Veranstalter:innen.

Wer kann teilnehmen?

Der Kongress richtet sich an alle Menschen – ob Studierende, Schüler:innen, politische Aktivist:innen oder schlicht an jene, die an den Inhalten des Kongress interessiert sind. Der Zugang ist kostenlos. Wer eine Übernachtungsgelegenheit benötigt, kann sich über das Anmeldeformular gerne an uns wenden. Falls die Anzahl der Gäste unsere Raumkapazitäten übersteigen sollte, würden wir diejenigen bevorzugen, die sich vorher angemeldet haben.

Hier geht es zur Anmeldung.

Welche Fragen werden diskutiert?

Der Kongress thematisiert ein breites Spektrum von Fragen bzgl. des Verhältnisses von Klimawandel und Gesellschaftskritik. Im Folgenden findet sich eine beispielhafte Reihe von möglichen Diskussionsthemen:

Was ist das gesellschaftlich vorherrschende Verständnis von und Verhältnis zur Natur? Lassen sich Begriffe wie Ausbeutung und Recht auf das Verhältnis von Mensch und Natur übertragen? Ist Naturbeherrschung moralisch ver- werflich oder gesellschaftlich notwendig? Wie hängen Natur-, Klima- und (völkischer) Heimatschutz zusammen?

Kann das Individuum bei Problemen, die wie der Klimawandel auf kollektiver Praxis beruhen, überhaupt zur Verantwortung gezogen werden? Warum werden Natur- erleben und Konsumverzicht zu modernen Heilslehren? Was können Einzelne sinnvollerweise tun? Wie ist das Verhältnis von Klimaaktivismus zu pazifistischen und zu gewaltsamen Protestformen?

Wie hängt die Naturzerstörung mit der kapitalistischen Produktionsweise zusammen? Lässt sie sich innerhalb des gegebenen ökonomischen und politischen Systems ver- hindern? Wäre ein „Green New Deal“ sinnvoll? Und wie bedingen die globalen politisch-ökonomischen Strukturen die Privatisierung politischer Probleme?

Hier geht es zu unserem Call for Abstracts.

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