Ingo Elbe
Einführung in die Grundbegriffe marxscher Gesellschaftskritik
Karl Marx analysiert die bürgerliche Gesellschaft als ein System, in dem alle Menschen den strukturellen Zwängen des Kapitals unterworfen sind. Nicht Entfaltung und nachhaltige Bedürfnisbefriedigung der Menschen, sondern Profitproduktion durch Ausbeutung von Lohnarbeit ist Marx zufolge das objektive, von den Strukturen einer Gesellschaft des Privateigentums und Marktes aufgezwungene Ziel der „Wirtschaft“.
Der Workshop stellt Grundbegriffe der Kritik der politischen Ökonomie wie Wert, Geld, Kapital und Fetisch vor, erläutert, was es mit Marx‘ Unterscheidung von Stoff- und Form-Aspekt der materiellen Reproduktion auf sich hat, was es bedeutet, dass man den gesellschaftlichen Zusammenhang ‚in der Hosentasche mit sich herumtragen‘ kann und warum Marx zufolge die kapitalistische Produktionsweise „nur die Technik und Kombination des gesellschaftlichen Produktionsprozesses“ entwickelt, „indem sie zugleich die Springquellen alles Reichtums untergräbt: die Erde und den Arbeiter“.
PD Dr.
Ingo Elbe
Jan Hoff
Die Ökosozialistische Herausforderung
Ein an Marx orientierter libertärer Sozialismus muss sich auf kritische Weise mit dem Ökosozialismus auseinandersetzen. Ein prüfender Blick auf Vergangenheit und Gegenwart der ökosozialistischen Strömung kann autoritär-etatistische Tendenzen im politischen Denken, fragwürdige geschichtsteleologische Denkmuster, Fehlinterpretationen wichtiger Marxscher Textstellen, zusammenbruchstheoretische Fehleinschätzungen der kapitalistischen Entwicklung, unseriöse Übertreibungen, die hoffnungsgeleitete ›Entdeckung‹ eines ›Umweltproletariats‹ als neues revolutionäres Subjekt und die leichtfertige Abkehr von wertvollen Marxschen wert- und emanzipationstheoretischen Einsichten entdecken. In politischer Hinsicht werden sogar proimperialistische Tendenzen sichtbar, die sich in ein ökosozialistisches Gewand kleiden.